Fitnesswissenschaftsrat 2023-09-06T09:03:40+00:00

Deutscher
Fitnesswissenschaftsrat

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Wissenschaftler:innen von neun verschiedenen Universitäten und Hochschulen haben sich zusammengefunden und den Deutschen Fitnesswissenschaftsrat gegründet. Die Mitglieder kommen aus dem Bereich der Sportwissenschaft, der Medizin, der Ernährungswissenschaft, der Biologie und der Psychologie.

Ziel des Rates ist es sowohl als Forschungsverbund Studien im Bereich Fitness zu betreiben als auch Empfehlungen für die Praxis aus der Wissenschaft zu generieren. Die Gründungsidee des Fitnesswissenschaftsrat war es, unabhängig von wirtschaftlichen oder politischen Interessen, wichtige praxisrelevante Zukunftsthemen aus wissenschaftlicher Sicht zu analysieren und nach gängigen wissenschaftlichen Kriterien zu bewerten. Er bietet damit der Fitnessbranche und allen Fitnesstreibenden eine Hilfestellung an, immer über aktuelle wissenschaftlichen Erkenntnisse informiert zu sein.

Zoomposium „Female Fitness“ am 26.10. um 17:00 Uhr

Die Frau* ist kein kleiner Mann“ – Prof. Dr. Jana Strahler (Universität Freiburg)
Der weibliche Hormonzyklus wirkt sich auf den Körper, die Psyche und damit auch auf die sportliche Leistungsfähigkeit aus. Doch was genau bedeutet Menstruationszyklus, welche Phasen lassen sich unterscheiden und durch welche psycho-physiologischen Phänomene sind die Phasen gekennzeichnet?

„No period, now what? – Menstruationsstörungen bei Sportlerinnen“ – Dr. Paulina Wassefurth-Grzybowska (Technische Universität München)
Sport treiben ist mit einem erhöhten Risiko für Menstruationsstörungen assoziiert, wobei bis zu 50 % der Frauen betroffen sind. Aber sind alle Sportlerinnen gleichermaßen gefährdet und wann treten Menstruationsstörungen überhaupt auf?

„Krafttraining im Menstruationszyklus“ – Prof. Dr. Sebastian Gehlert (Universität Hildesheim)
Thema des Vortrags ist die aktuelle Datenlage zum Zusammenhang zwischen Krafttraining und den verschiedenen Phasen des Menstruationszyklus. Wie ist der Einfluss auf das Training und kann man das Training nach dem Zyklus steuern.

Ausdauertraining im Menstruationszyklus“ – Prof. Dr. Billy Sperlich (Universität Würzburg)
Thema des Vortrags ist die aktuelle Datenlage zum Zusammenhang zwischen Ausdauertraining und den verschiedenen Phasen des Menstruationszyklus. Wie ist der Einfluss auf das Training und kann man das Training nach dem Zyklus steuern.

Anschließend: Podiusmdiskussion mit allen Mitgliedern des Fitnesswissenschaftsrates.

Zum Zoom-Meeting

Aufzeichnungen vergangener Symposien

„Fitness in Corona-Zeiten“ hieß die große Überschrift über der Premieren-Veranstaltung, die aus wissenschaftlichen Kurzvorträgen, u.a. zu den Themen Adipositas, Mangelbewegung und Immunsystem sowie einer Podiumsdiskussion aller Mitglieder bestand. Die Aufzeichnung können Sie hier sehen.

„Kraft & Hypertrophie“ – Das zweite Zoom-Online-Event beinhaltete drei Kurz-Vorträge zu den Themen „Paradigmenwechsel der Wiederholungs-Steuerung im Hypertrophietraining“ (Prof. Dr. Stephan Geisler), „Blood-Flow-Restriction Training und Hypertrophie“ (Prof. Dr. Dr. Michael Behringer) und „HIT und Hypertrophie“ (Prof. Dr. Dr. Jürgen Giessing). Die Aufzeichnung können Sie hier sehen.

Effektives Abnehmen durch Sport und Ernährung“ und „Die Intentions-Verhaltens-Lücke – Wie überwinde ich den inneren Schweinehund?“- Die zwei großen Themen des dritten Symposiums mit Prof. Dr. Karsten Köhler, Ernährungswissenschaftler, TU München und Prof. Dr. Christoph Englert, Psychologe, TU Dortmund. Die Aufzeichnung können Sie hier sehen.

„HIIT – Parade: Pro und Contra für Gesundheit & Leistung“ und „Krafttraining, Muskelzerstörung und Muskelaufbau – Zwischen Mythen, Fakten und Trainingspraxis“ – mit Prof. Dr. Billy Sperlich (Uni Würzburg) und Prof. Dr. Sebastian Gehlert (Universität Hildesheim, DSHS Köln) Die Aufzeichnung können Sie hier sehen.

Bio-Alchemie? Wie hypertrophierende Muskeln Zucker in Protein wandeln – mit Prof. Dr. Henning Wackerhage (TU München) und
Wearables im Training: Was können Smartwatches und Co. (nicht)?– mit Dr. Peter Düking (Arbeistgruppe Prof. Sperlich – Uni Würzburg) Die Aufzeichnung können Sie hier sehen.

 „Fit statt fett“ – mit Prof. Dr. Dr. Christine Joisten und „Der Nachbrenneffekt – Turbo oder eher „Effektchen“?“ – mit Prof. Dr. Billy Sperlich. Die Aufzeichnung können Sie hier sehen.

Mitglieder

BehringerProf. Dr. med. Dr. rer. nat. Michael Behringer

Goethe Universität Frankfurt am Main

  • Funktion: Leiter der Sportmedizin und Leistungsphysiologie
  • Schwerpunkte der Forschung: Muskelphysiologie in den Bereichen:
    • muskuläre Ermüdung
    • muskuläre Schädigung
    • Muskelkrämpfe
    • BFR-Training und EMS

Bild GeislerProf. Dr. Stephan Geisler

IST-Hochschule Düsseldorf
DSHS Köln

  • Funktion:
    • Dekan Fitness & Gesundheit, Vize-Präsident (Forschung), IST-Hochschule Düsseldorf
    • LB Olympisches Gewichtheben, Leiter der Fitnesstrainerausbildung, Deutsche Sporthochschule Köln
  • Schwerpunkte der Forschung:
    • Mechanismen der Skelettmuskel-Hypertrophie
    • Angewandte Fitnessforschung
    • Kraftrainingsuntersuchungen im Bereich Gesundheit und Leistung

Gehlert FitnesswissenschaftskongressProf. Dr. Sebastian Gehlert

Universität Hildesheim
DSHS Köln

  • Funktion: Professor der Sportwissenschaft
  • Schwerpunkte der Forschung:
    • Molekulare und Zelluläre Anpassung des Skelettmuskels an Ausdauer- und Krafttraining
    • Transfer zwischen molekularen und anwendungsbezogenen Aspekten der Skelettmuskelanpassung in Freizeit und Leistungssport
    • Erforschung von Mechanismen des Muskelschutzes bei mechanischer Beanspruchung

Prof. Dr. med. Dr. Sportwiss. Christine Joisten

Deutsche Sporthochschule Köln

  • Funktion: Institut für Bewegungs- und Neurowissenschaft, Vizepräsidentin Deutscher Sportärztebund
  • Schwerpunkte der Forschung:
    • Gesundheits- und Bewegungsförderung in ausgewählten Zielgruppen wie Schwangere, Kinder und Jugendliche, Erwachsene, Diabetiker
    • Prävention und Therapie von kindlichem Übergewicht
    • Detektion zugrundeliegender Mechanismen von Bewegung/ Inaktivität im Muskel- und Fettgewebes bzw. Inflammation in verschiedenen Zielgruppen Schwangere, Kinder und Jugendliche, Erwachsene, Diabetiker

Prof. Dr. Dr. Jürgen GießingProf. Dr. Dr. Jürgen Gießing

Universität Koblenz-Landau

  • Funktion: Leiter des Instituts für Sportwissenschaft der Universität Landau, Arbeitsbereich Trainingswissenschaft und Sportmedizin
  • Schwerpunkte der Forschung:
    • Hochintensitätstraining (HIT)
    • Training in verschiedenen Altersstufen
    • gesundheitsorientiertes Muskeltraining

KoehlerProf. Dr. Karsten Köhler

Technische Universität München

  • Funktion:
    • Professor für Ernährung, Bewegung und Gesundheit, TUM
    • Adjunct Professor of Sports and Exercise Nutrition, University of Nebraska-Lincoln (USA)
  • Schwerpunkte der Forschung:
    • Integration von Bewegung und Ernährung für Gesundheit und Leistungsfähigkeit
    • Hormonelle Regulation der Energiebilanz
    • Gewichtsmanagement

Jana-StrahlerProf. Dr. Jana Strahler

Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

  • Funktion:
    • Leiterin des Lehrstuhls Sportpsychologie, Institut für Sport und Sportwissenschaft, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    • Vizepräsidentin Gesundheit der asp (Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie in Deutschland e.V.)
    • Mitglied der Leitung der Fachgruppe Gesundheitspsychologie der DGPs (Deutsche Gesellschaft für Psychologie)
  • Schwerpunkte der Forschung:
    • Mechanismen der stresspufferenden und resilienzförderlichen Effekte von Sport und Fitness
    • (Elektronisch-gestützte) Interventionen zum Aufbau eines körperlich-aktiven Lebensstils
    • Exzessiv gesundes Verhalten (Orthorexie, Sportsucht)

Prof. Dr. Billy Sperlich

Julius-Maximilians-Universität Würzburg

  • Funktion:
    • Leitung Arbeitsbereich Integrative und Experimentelle Trainingswissenschaft am Institut für Sportwissenschaft, JMU
    • Sprecher der Sektion Trainingswissenschaft der deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft
  • Schwerpunkte der Forschung:
    • Untersuchung von Trainingsprozessen im Ausdauertraining
    • Individualisierte Steuerung und Diagnostik des Trainings
    • Evaluierung von Wearables und Tracking-Systemen

 Prof. Dr. Henning WackerhageProf. Dr. Henning Wackerhage

Technische Universität München

  • Funktion: Professor für Sportbiologie /Inhaber des Lehrstuhls für Sportbiologie
  • Schwerpunkte der Forschung:
    • Molekulare Sportphysiologie
    • Evidenz-basiertes Training
    • Sport und Covid-19

Philipp ZimmerProf. Dr. Dr. Philipp Zimmer

Technische Universität Dortmund

  • Funktion: Leiter des Arbeitsbereichs „Leistung und Gesundheit (Sportmedizin)“
  • Schwerpunkte der Forschung:
    • Sport und Immunsystem
    • Sport und Gehirn
    • Training mit onkologischen Patient*innen und Menschen mit Multipler Sklerose

Download-Areas/ Recommendations

  • Krafttraining
  • Ausdauertraining
  • Beweglichkeit/Koordination
  • Ernährung
  • Sportmedizin
  • Athletik
  • Sportpsychologie

Inhalt folgt in Kürze.

2. Fitnesswissenschaftskongress 2020

Fitnesswissenschaftskongress

Der Begriff „Fitnesswissenschaft“ beschreibt diejenige Wissenschaft, die sich zusammenfassend mit den verschiedenen Disziplinen der Fitness befasst. Dazu zählen also gleichermaßen die Bereiche Krafttraining, Ausdauertraining und Konditionstraining. Aber auch physiotherapeutische, ökotrophologische und sportmedizinische Aspekte. Kurz gesagt: Alle Aspekte der Fitness aus wissenschaftlicher Perspektive. „Fitnesswissenschaft“ ist somit ein Unterbegriff der Sportwissenschaft, unter dem sich die Wissenschaft, die es im Fitnessbereich gibt, subsummieren lässt.

Bislang gab es zwar jede Menge Studien zu Krafttraining, Ausdauertraining und Co. – aber eine zusammenfassende Wissenschaft für die Fitness nicht. Dem Thema wurde in der Wissenschaft bisher nicht ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt. Durch das rasante Wachstum der Fitnessbranche in den vergangenen Jahren ist es aber mittlerweile notwendig, mehr Wissenschaft in die Fitness zu bringen. Auch, um der Bedeutung von Fitness unter gesundheitlichen und gesellschaftlichen Aspekten gerecht zu werden.

Mehr Informationen zum Fitnesswissenschaftskongress erhalten Sie hier.

EDITORIAL: Fitness meets Science – Von der Zanderei bis zur Fitnesswissenschaft

Fitness Meets Science – It all Started with Zander

Prof. Dr. Stephan Geisler, Kongresspräsident 2. Fitnesswissenschaftskongress, Düsseldorf

Fitnesswissenschaftskongress Programm

Ob Jonas Gustaf Vilhelm Zander (1835-1920) sich damals schon vorstellen konnte, wie sich die Fitnessindustrie mal entwickeln würde, ist eher unwahrscheinlich. Zander war ein schwedischer Arzt und entwickelte in den 1850er-Jahren erste Apparate zur Unterstützung seiner Heilmethode, der „Medico-mechanischen Therapie“ (5). Damit war er Vorreiter der heutigen gerätegestützten Trainingsmethoden im Krafttraining und in der Therapie.Man könnte also sagen, dass die heutige Fitnessbranche in gewisser Weise aus der medizinischen Therapie entstanden ist. Im Jahre 1877 begann Zander mit der industriellen Fertigung seiner Geräte und dem Aufbau sogenannter Zander-Institute. Dort wurden Patienten mit den unterschiedlichsten Erkrankungen therapiert und gegen Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Deutschland ganze 79 Zander-Institute, in denen ca. 100 000 Menschen der Zanderei nachgingen.Leider verebbte diese Welle mit dem ersten Weltkrieg und es sollte gute 50 Jahre dauern, bis der Amerikaner Joe Gold die ersten großen Fitnessstudios (Gold´s Gym) in den USA eröffnete (1). Berühmte Sportler und Schauspieler wie Arnold Schwarzenegger und Jane Fonda übernahmen von da an Vorbildfunktionen.

Fitnesswissenschaftskongress Programm

Einerseits verhalfen Sie dem Fitnesssport zu mehr Popularität, andererseits aber leider auch zu einem eher zweifelhaften Ruf. „Muskelprotze und Hupfdohlen“ dominierten die Szene und erst in den späten 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelte sich die Fitnessszene zu der gesundheitsorientierten und ganzheitlichen Branche, die sie heute ist (3).

Mittlerweile gibt es weltweit über 200 000 Fitnessclubs mit steigender Tendenz und in Deutschland alleine fast 10 000 (4). Damit ist Deutschland in Europa Spitzenreiter. In den vergangenen 15 Jahren hat sich die Zahl der Mitglieder in Fitnessstudios fast verdreifacht (Abbildung 1). Hierzulande trainieren mehr als 11 Millionen Menschen in einem Fitnessclub und damit ist die Fitnessbranche mit Abstand der größte Anbieter für Bewegung in Deutschland (4) (Abbildung 2).

Das gesamte Editorial lesen Sie hier.

Kontakt & Fragen

Sie haben Fragen an die Mitglieder des Fitnesswissenschaftsrats oder Anregungen für Forschungsthemen? Dann wenden Sie sich bitte an Prof. Dr. Stephan Geisler unter folgenden Kontaktmöglichkeiten:

Ein Projekt gefördert von:

IST-Hochschule für Management
Erkrather Str. 220 a – c
40233 Düsseldorf

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